„Laurenz Theinert verweigert sich Inhalten und Zuschreibungen, er verweigert sich dem Wissen um Assoziationen und Codierungen und jeder Form der Nachvollziehbarkeit und Verständlichkeit. Er fordert zum Hinsehen auf und lädt zum Mitfühlen ein. Aber bitte lassen Sie sich nicht täuschen, fragen Sie ihn danach, wie er die Welt erklärt, und er wird erzählen von verschiedenen Sphären, die miteinander korrespondieren und wie Bilder und Bewusstsein einander prägen.“
Bettina Pelz, Orte ohne Absicht
Die Lichtinstallation besteht aus neun Elektrolumineszenzkabeln, die durch den abgedunkelten Raum in unterschiedlichen Winkeln gespannt sind. Wenn man den Blick auf die einzelnen Lichtlinien fixiert, wird klar, dass sie – einzeln gesehen – regelmäßig blinken. Dennoch zeichnet sich jede durch eine eigene Leuchtdauer und -frequenz aus. Es entsteht ein dynamisch bewegter Raum, der sich sowohl als sinnliche Erfahrung als auch als Metapher manifestiert. Die autonomen Individuen unserer Gesellschaft bilden in ihrer Gesamtheit ein komplexes Netzwerk von Beziehungen, das letztlich eine untrennbare Einheit darstellt. Ein Plädoyer für den Individualismus? Möglicherweise. Immerhin folgt jeder Lichtpunkt seinem eigenen Gesetz und doch – oder gerade deshalb – entsteht ein lebendiges Ganzes.
Gespinst wurde ausgestellt:
Svetlobna Gverila, Ljubljana, Slowenien, 2013
Lumina, Cascais, 2017
Kunsthaus Kloster Gravenhorst, 2018
Installationsansicht, Svetlobna Gverila, Ljubljana, 2013