„Die Werke des Künstlers sieht man nie zu Ende. Ihre eigentliche Realität entfaltet sich vor unseren Augen in einer endlosen Kette vorübergehender Zustände. Diese werden an ihrem Ursprung durch die Anordnung im Raum und die Formen des Lichts in Gang gesetzt.“
Artur Elmer, Kunstverein Aalen
„Theinerts Grundmaterial der Projektion sind zweidimensionale, weiße, veränderliche Flächen, die sich wie Stoffbahnen an verschiedenen Gebäudeflächen ent- und aufrollen. Zu sehen ist ein fließender Wechsel von sich öffnenden und sich schließenden Lichtfeldern. „Unabhängig davon, dass die brutalistischen Gebäude der sozialistischen Moderne ein große Faszination auf mich ausüben, sind sie für meine Arbeit „The Awakening“ eine ideale Projektionsfläche … In unserer Wahrnehmung bedingen das Licht und die Erscheinung der materiellen Welt einander. Letztlich ist das, was wir Realität nennen, eine dünne, sich ständig verändernde Hülle aus Licht, in die die materielle Welt eingebettet ist. Diese „Haut“ erlebbar zu machen und mit ihr zu spielen, ist die Idee hinter der künstlerischen Arbeit.“ Bettina Pelz
Eine Installation des Lichtkünstlers Laurenz Theinert erweckt nun – von außen einsehbar – die weiterhin geschlossenen Räume aus dem erzwungenen Corona-Schlaf. Unter dem Titel „The Awakening“ geraten die präzise auf die Architektur der Räume bezogenen Lichtflächen in Bewegung, bauen sich auf und wieder ab – und spielen so auf neue Weise mit der Eigenqualität der Räumlichkeiten. Eine Auseinandersetzung mit Helligkeit und Dunkelheit, Werden und Vergehen – und mit der Wahrnehmung der Betrachtenden.
Galerie AK2, Stuttgart, 2020